Kampfjets fingen Cessna nahe Washington ab – Absturz

Das auffällige Verhalten des Piloten eines Flugzeugs vom Typ Cessna Citation in der Nähe der Hauptstadt Washington und dessen Eindringen in gesperrten Luftraum hat die US-Luftstreitkräfte auf den Plan gerufen und viele Menschen in der Region in Schrecken versetzt.

Gestern stiegen F-16-Kampfjets des US-Militärs auf, um das Flugzeug abzufangen. Weil die Jets Überschallgeschwindigkeit erreichten, kam es zu einem lauten Knall, der in Washington und den angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland zu hören war.

Polizisten in einem Wald bei Montebello (USA), wo ein Kleinflugzeug abstürzte
AP/Randall K. Wolf

Pilot reagierte nicht auf Kampfpiloten

Die Cessna stürzte kurze Zeit später in einer dünn besiedelten Gegend bei Montebello im Bundesstaat Virginia ab, südlich von Washington. Derzeit sind viele Fragen offen. Nach Angaben des Nordamerikanischen Luftverteidigungskommandos (NORAD) hatte das US-Militär versucht, mit dem Piloten der Cessna Kontakt aufzunehmen. Dieser sei aber nicht ansprechbar gewesen.

Schließlich sei es zum Absturz gekommen. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle, dass das Flugzeug nicht vom Militär abgeschossen worden sei. Es sei üblich, dass die US-Luftfahrtaufsicht (FAA) die Unterstützung des Militärs anfordere, wenn bei einem Flugzeug gefährliches oder unsicheres Flugverhalten festgestellt werde.

Vier Personen an Bord der Cessna

Nach CNN-Informationen befanden sich vier Menschen an Bord der Maschine. Warum der Pilot nicht ansprechbar war – womöglich wegen eines medizinischen Notfalls –, ist Gegenstand der Ermittlungen. Mehrere US-Medien berichteten gestern Abend (Ortszeit), dass an der Absturzstelle keine Überlebenden gefunden worden seien. Offizielle Angaben dazu gab es nicht.

Seit den Terroranschlägen von 9/11, bei denen Flugzeuge in die beiden WTC-Türme in New York flogen, ist die Flugraumüberwachung – insbesondere über Washington und New York – deutlich verschärft worden.