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Erfahrungsbericht

Mit Strom in die fliegerische Zukunft

Elektroflieger sollen die fliegerische Zukunft sein. Kostengünstig im Betrieb und leise in der Platzrunde. Erste Modelle sind in den Fliegerclubs und Flugschulen im Einsatz, Grund, es einmal selbst auszuprobieren. So habe ich auf dem Schweizer Flugplatz Lommis (LSZT) mit einem Fliegerkollegen eine Runde mit der Pipistrel Velis Electro gedreht.

Daniel, Co-Founder RunwayMap

Pipistrel ist ein slowenischer Flugzeughersteller für Ultraleichtflugzeuge. Die Velis Electro ist ein klassischer Hochbau Zweisitzer in Leichtbauweise und das erste typenzertifizierte Elektroflugzeug für Pilotentraining unter VFR-Bedingungen.

Das Erste was mir auffällt, ist der dicke Stromanschluss an der Flugzeugnase. Doch dieses führt nicht wie bei einem Elektroauto direkt zu einem Stromanschluss, sondern zuerst zur Pipistrel Ladestation. Denn anders als im Auto, befindet sich die gesamte Ladeelektronik aus Gewichtsgründen nicht im Flugzeug, sondern im externen Ladegerät.

Damit dies nicht zum Wildwuchs unter den Herstellern führt, haben sich die Elektroflugzeugbauer auf einen gemeinsamen Standard geeinigt, so dass in Zukunft über einheitliche Ladegeräte Elektroflugzeuge verschiedener Hersteller geladen werden können.

Bei der Velis Electro ergeben zwei Stunden Ladezeit eine Flugzeit von einer Stunde. Dies soll sich in Zukunft verbessern, so dass die Ladezeit der Flugzeit entspricht. Will heissen, eine Stunde laden und damit eine Stunde fliegen.

Das Cockpit der Velis Electo entspricht meinen Erwartungen an ein modernes Bedienpanel eines neuen Ultraleichtfliegers. Man sieht, dass überall versucht wurde Gewicht zu sparen. Flieger, Cockpit und Bedieneinheiten machen aber einen soliden professionellen Eindruck.

Vor dem Start prüfen wir die Batterien. Es gab in der Vergangenheit Zwischenfälle bei E-Flugzeugen, bei denen das Kontrollsystem eine Entladung nicht erkannte, falsche Werte anzeigte und dann mitten im Flug die Batterien leer waren. Dies soll mit verbesserter Software nicht mehr passieren. Ein manueller Blick auf die Spannungen der Batterien hilft aber und ist laut Checkliste vorgeschrieben.

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Der Start des Elektrotriebwerks ist einfach. Die Checkliste hat nur 6 Einträge mit 4 Prüfwerten zur Batterie und dem Betriebsstundenzähler. Dann schalte ich den Power Lever in Cut Off Mode und den Batterieschalter fürs Triebwerk an. Schon ist der Flieger parat und hier fällt der grosse Unterschied zum konventionellen Triebwerk auf. Der Propeller bewegt sich nicht. Erst das Strom geben über den Power Lever bringt den Propeller zu laufen.

Was während des Taxi auffällt, ist die Laufruhe. Nichts scheppert, nichts klappert, der Elektromotor summt vor sich hin. Der Flieger rollt ruhig die Grasbahn zum Start runter. Beim Rollhalt wieder das für mich ungewohnte Spiel: der Propeller steht und die Checkliste wird durchgegangen. Der Run-Up-Check lässt den Motor dann wieder Töne von sich geben.

Start und Landung

Erste Eindrücke von der vollelektrischen Pipistrel Velis Electro

Der Start überzeugt. Die volle Kraft des Elektromotors zieht den Flieger über die Graspiste und lässt ihn schnell zum Rotieren bringen. Zügig erreichen wir die Platzrundenhöhe und reduzieren die Stromstärke zum Antrieb des Elektromotors. Jetzt wird klar, was Elektrofliegen bedeutet, ruhiges Dahingleiten, einem Segelflieger ähnlich, aber mit der Kraft von 400 Volt. Ein Aktiv-Headset wäre in der Velis Electro gar nicht notwendig. Die Geräusche sind sehr angenehm und es gibt praktisch keine Vibrationen wie man sie sonst von einem klassischen Verbrennermotor kennt.

Bereits drehen wir in den Queranflug ein und nehmen die Kontrollen für die Landung vor. Die Pipistrel Velis Electro kann bis zu einer Stunde in der Luft sein. Mehr als kurze «Hopser» mit Sicherheitsmarge sind daher nicht möglich. Sie gibt aber einen Einblick in die Zukunft der Fliegerei. Wir sind im Endanflug auf die Graspiste im Schweizerischen Lommis. Hier muss genau auf die Geschwindigkeit geachtet werden, denn die Velis ist ein Gleitwunder. Aufsetzen und fertig war mein erster Elektroflug.

Meine Erkenntnisse einer kurzen Runde mit der Pipistrel Velis Electro? Elektroflieger sehe ich in naher Zukunft bei der Ausbildung und für kurze Ausflüge im Einsatz. Sobald Flieger einer Reichweite von zwei bis drei Stunden haben, sind sie dann auch für Vereine und Flugschulen ideal. Mit eigenem Solarpanel auf den Hangars und den Nebenflächen sind sie zudem unabhängig von steigenden Energiepreisen. Elektroflug hat in meinen Augen Zukunft, diese hat aber gerade erst begonnen.

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